Meine Antwort ist ja, ein Gewächshaus bietet viele Vorteile im Garten, die ich (mittlerweile) auch zu schätzen gelernt habe. Gerade am Anfang hatte ich erhebliche Bedenken im Bezug auf Anschaffung, Kosten und den damit verbundenen Hürden wie z.B
- ist eine Baugenehmigung notwendig ?
- wie stabil ist ein Gewächshaus?
- übersteht ein Gewächshaus ggf. Wind und Sturm
- ist ein Fundament nötig ?
- wie sind die Qualitätsunterschiede bei den Gewächshäusern ?
- wie hoch sind die Anschaffungskosten für ein Gewächshaus ?
So dass ich mich gerade am Anfang auf Frühbeete konzentriert hatte, auch weil diese „einfacher“ selber zu bauen sind. Nun hatte ich einfach das Glück, dass im neuen Zuhause ein altes, beschädigtes Gewächshaus im Garten stand, welches mehr als Holzlager zweckentfremdet wurde und zugegebenermaßen zugewuchert war. Das Freilegen und Reparieren erschien mir machbar, so dass kurzerhand nach ein paar Tagen wieder ein Gewächshaus erkennbar war. Mit einem Hochdruckreiniger kann man wunderbar den Grünbelag entfernen und für Licht im Gewächshaus sorgen. Die fehlenden Stegplatten (Hohlkammerplatten) habe ich mir kurzerhand kostenlos über Kleinanzeigenmärkte besorgt und im Nu hatte es seine grobe Funktion wieder. Mit etwas Umgraben und Zusatz von Humus zur Bodenaktivierung, waren schnell die ersten Erfolge sichtbar.
Heute, nach einiger Zeit, muss ich die Vorteile eines Gewächshauses doch deutlich hervorheben. Gerade hier bei uns im Norden ist das Wetter eher mal kühler und wechselhafter, so dass der Anbau einiger Pflanzen, wie Tomaten, Gurken, Paprika, Salat, Kräuter u.a. im Gewächshaus sicherer ist, weil einfach wetterunabhängiger ein konstanteres Klima im Gewächshaus zur Verfügung steht. Am Anfang hat mich noch etwas das Thema „Bewässerung“ genervt, denn das ständige hin und her Tragen von Gießkannen war nicht durchgängig meines. Mit einer Gartenpumpe und Wassersprenger, bzw. einem kleinen Bewässerungssystem war schnell Abhilfe geschaffen, so dass schnell der Spaß am Gewächshaus wieder hergestellt wurde.
Vorteile eines Gewächshauses
- Geschützter Anbau von Gemüse (weniger wetteranfällig durch Sturm, Regen, Hagel und Kälteperioden)
- Deutliche Vorteile beim Anbau von Tomaten, Paprika und Co. – geschützt
- Ideal zur Anzucht von Samen und Saatgut – Stichwort Frühbeet
- Schutz vor Schnecken und Ungezieferbefall (Pflanzenschutz)
- Gut zum Überwintern von nicht winterharten Pflanzen
- Wetterunabhängiges Gärtnern möglich (gleichmäßigeres Klima)
- Verlängerung der Anbauphase (früher anfangen, längere Erntezeit möglich)
- Nachtfröste und Temperaturen werden gemildert
Nachteile eines Gewächshauses
- Anschaffungskosten, je nach Größe und Qualität einige hundert Euro
- Je nach Qualität können Sturmschäden auftreten (Versichert?)
- Ab einer gewissen Größe ist eine Baugenehmigung erforderlich
- Bei einigen Modellen muss ein Fundament gelegt werden
- Beheizen = Stromkosten (Alternative: Solartechnik nutzen)
- Wärmestau möglich
- Bewässerung notwendig (Vor- und Nachteil zu gleich)
Unterschiede bei Gewächshäusern
Es gibt recht viele unterschiedliche Gewächshaustypen, so dass sich ein „vorher Informieren“ lohnt. Auch im Bereich der Außenwände werden recht unterschiedliche Materialien mit verschiedenen Qualitäten eingesetzt. Eine 4mm Stegplatte isoliert ganz anders als eine 25mm Stegplatte/Hohlkammer. Dafür kann ein Gewächshaus mit Folie (Folientunnelgewächshaus) viel günstiger eine große Fläche abdecken, als recht kostenintensive 25mm Hohlkammerplatten. Ein Tunnelgewächshaus kann groß ausgelegt werden, ohne zwingend ein Fundament haben zu müssen. Wohingegen (auch wegen den höheren Anschaffungskosten) bei 25mm Stegplatten ein Fundament von Haus aus schon Sinn macht. Insofern lohnt es, sich vorher einmal umzuschauen und zu überlegen, was will ich eigentlich.
Kleiner Tipp: Mit Holz lassen sich schöne, gute und sehr stabile Gewächshäuser selber bauen. Hier einfach mal „do ityourself“ = DIY/selber machen.
Autor / Redation: bp
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