Hühnerrassen

Bielefelder Kennhuhn

ehemals Deutsches Kennhuhn

 

Steckbrief – Bielefelder Kennhuhn

Herkunft  Deutschland
Klasse  Haushuhnrasse
Zucht aus  Amrock, Mechelner, New Hampshire + Rhodeländer (ca. 1970 // Gerd Roth)
Gewicht Hahn  ca. 3,0 – 4,0 kg
Gewicht Henne  ca. 2,5 – 3,25 kg
Legeleistung pro Jahr   230 Stück
Gewicht Ei  60 gr.
Farbe der Eier  Braun (oft mit Sprenkelung)
erste Eier  nach ca. 22 Wochen
Bruttrieb  gering, ca. 10%
Flugfähig  gering, ca. 20%
Gefährdungsgrad  nicht gefährdet / gefährdet – Kategorie xx
Besonderheiten  kälteunempfindlich, anfängerfreundlich, robust, winterleger

 

Beschreibung / Herkunft und Züchtung

Bielefelder Kennhuhn Hahn
Bielefelder Kennhuhn Hahn // #491296409 ©Scheid

Das Bielefelder Kennhuhn wurde in den 1970er Jahren durch Gerd Roth aus den Rassen Amrock, Mechelner, New Hampshire und Rhodeländer gezüchtet und erstmals 1976 in Hannover als Deutsches Kennhuhn dem BDRG (Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter) vorgestellt. Seit dem ist es aus dem Bereich der Hühnerhaltung kaum noch wegzudenken. Bielefelder Kennhühner gelten allgemein als robust, anfängerfreundlich, kälteunempfindlich und legen zu dem im Winter weiter Eier. Kein Wunder das auch das diese Rasse unter Selbstversorgern beliebt ist und viele Freunde gefunden hat.
Gegen die Bezeichnung „Deutsches Kennhuhn“ richteten sich damals Einsprüche aus verschiedenen Sondervereinen, so dass der Zuchtausschuss des BDRGs eine Empfehlung aussprach, eine örtliche und regionale Bezeichnung zu finden. Durch die Vorstandsarbeit des Züchters Gerd Roth sowie seine Verbundenheit zum Stadtverband Bielefeld, erhielt diese Rasse den endgültigen Namen „Bielefelder Kennhuhn“, welches im Jahr 1980 die volle Anerkennung durch den Zuchtausschuss des BDRGs erhielt und bis heute stand hielt. Vier Jahre später (1984) folgte nach mehrmaliger Vorstellung die Zwergrasse „Bielefelder Zwerg-Kennhuhn“

 

Besonderheiten

Der Begriff „Kennhuhn“ resultiert draus das das Geschlecht der Hühner (Hahn und Henne) bereits am ersten Tag, nach dem Schlupf, zu erkennen ist an ihren unterschiedlich gezeichneten Federn.

 

Haltung

Das Bielefelder Kennhuhn stellt keine besonderen Ansprüche an seine Haltung. Es liebt den freien Auslauf, kommt aber genau so gut mit einer Stallhaltung und oder Volierenhaltung klar. Ein Auslauf wird dennoch sehr gerne angenommen.

Das Bielefelder Kennhuhn gilt allgemein als anfängerfreundliche Haushuhnrasse, welches kälteunempfindlich und robust ist. Es wird grundsätzlich im Winter weiter Eier legen (winterleger) was natürlich dem Selbstversorger entgegenkommt. Es ist ruhig und zutraulich und kann mit etwas Pflege und Liebe durchaus handzahm werden. Diese Hühnerrasse freut sich über gemeinsame Aktivitäten im Garten. Es ist eine ideale Hühnerrasse für Zuchtanfänger oder jene Selbstversorger die sich noch etwas unsicher bei der Haltung von Hühnern fühlen und erste Erfahrungen sammeln möchten. Es ist eine zutrauliche und ausgeglichene Rasse.

Ein weiterer Vorteil dieser Hühnerrasse ist das diese relativ frühreif ist und recht schnell wächst. Dadurch lässt es sich einerseits ganz gut mästen, auf der anderen Seite legen diese Hühner dann bereits nach 6-7 Monaten schon die ersten Eier.

 

Eier und Legeleistung

Bielefelder Kennhühner werden offiziell mit einer Legeleistung von circa 230 Eiern pro Jahr angegeben. Wenn man einmal zwischen den Zeilen in verschiedenen Foren und sozialen Medien liest finden sich Werte zwischen 200-240 Eiern pro Jahr. Teilweise haben Legehennen mit größer einem Jahr (> 1 Jahr), eine etwas höhere Legeleistung. Dieses ist nicht unbedingt gewöhnlich. Oftmals werden Hühnerrassen, die beste Legeleistung im ersten Jahr nachgesagt. Hier wirkt es so als würden die Hennen im zweiten Jahr ihre vollen Möglichkeiten entfalten.
Aber egal wie wir es betrachten, alles über 200 Eier pro Jahr ist eine sehr gute Legeleistung. Hierbei sei zu erwähnen das Bielefelder Kennhühner als Winterleger gelten und damit ganzjährig Eier legen. Manch andere Hühnerrasse reagiert auf den Wechsel der Jahreszeiten etwas empfindlicher und legt dann in den kalten Jahreszeiten eher keine Eier mehr. Mit Beginn des Frühlings und wärmeren Jahreszeiten geht es dann wieder los. So nicht bei den Bielefelder Kennhühner. Sie legen das ganze Jahr Eier mit einem Durchschnittsgewicht von 60 Gramm.

 

Gut zu Wissen

  • Die genetischen Eigenschaften von gesperberten Hühnern sind geschlechtsgebunden, wodurch es zu einheitlichen Unterschieden zwischen Hähnen und Hennen kommt, die bereits am ersten Tag nach dem Schlupf zu erkennen ist. Ein großer Vorteil für jene die keine Bruder-Hähne aufziehen und im Gehege mitlaufen lassen wollen.
  • Bereits in 1930 Jahren versuchten englische Züchter die Vorteile kennfarbiger Hühner hervor zu bringen. Ihn gelang es jedoch lediglich, dass Experten am ersten Schlupftag das Geschlecht unterscheiden konnten. Bei den Bielefelder oder Deutschen Kennhühner kann es quasi jede/r „ab“ dem ersten Tag und nicht „nur“ am ersten Tag erkennen.
  • Bielefelder Kennhühner haben ein feinfaseriges und wohlschmeckendes Fleisch. Auch wenn es als Haushuhnrasse eingestuft ist, könnte es sehr gut als Zwiehuhnrasse (hohe Legeleistung + guter Fleischansatz) gelten.

 

 

Hühnerrasse – Farbmerkmale und Aussehen

Grundfarben und anerkannte Farbschläge

  • Kennsperber
  • Silberkennsperber

 

Sonderzuchtverein(e)

  • Sonderverein der Züchter der großen Bielefelder Kennhühner
    https://www.bielefelder-kennhuhn.de

 

Autor, Redaktion: bp, bp
Bildnachweis: #491296409 ©Scheid „Bielefelder Hahn“ – stock.adobe.com

 

 

Quellen
[1] Handbuch der Nutz- und Rassehühner – Horst Schmidt, Neumann-Neudamm Verlag
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Bielefelder_Kennhuhn
[3] Horst Schmidt: Hühner und Zwerghühner. 1999, ISBN 978-3-8001-7342-6

 

 

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