Ostern

Soleier – Herkunft, Tradition und Rezepte

Was sind Soleier? - Soleier selber machen Rezept & Anleitung

Was sind Soleier?

Soleier sind ein in (meistens selbst gemacht) starker Salzlake eingelegte, hartgekochte Eier. Durch die Salzlösung werden die Eier konserviert und bleiben ohne Kühlung einige Zeit haltbar. Sie sind in weiten Regionen Deutschlands ein traditionelles Gericht und gehörten in zahlreichen Kneipen, zum Standardangebot aus u.a. dem „Hungerturm”.

 

Herkunft von Soleiern

Über die Herkunft gibt es nach heutigem Stand der Dinge, verschiedene Ansichten und Theorien. Es lässt sich allerdings nicht ganz von der Hand weisen, dass Salz Lebensmittel haltbar macht und wahrscheinlich schon seit hunderten, wenn nicht tausenden von Jahren zum konservieren und haltbar machen genutzt wird. Es ist wahrscheinlich, dass Soleier einen ganz pragmatischen Herkunftsgrund haben – sie wurden versucht haltbar zu machen.

Vorrat anlegen / haltbar machen für den Winter

Bekanntlich legen Hühner in der Winterzeit weniger Eier. Dadurch haben aber ihre Halter auch weniger Eier = Nahrungsmittel zur Verfügung, in der Winterzeit. Was machen? Wahrscheinlich haben pfiffige Vorfahren schnell herausgefunden, dass in Salzlake eingelegte Eier haltbar gemacht werden können, für Zeiten in denen es weniger Eier gab. Mit ein paar Gewürzen konnte man schon damals Geschmacksnuancen mit dazu geben.

Fasten zu Ostern

Die Fastenzeit ist in der westlichen Glaubenswelt ein Zeitraum vom Aschermittwoch bis zu Ostern (Karsamstag auf Ostersonntag) in dem traditionell gefastet und verzichtet wird. Vornehmlich Speisen und Getränke, aber auch vieles mehr. Teilweise ist das aber auch eine gute Legezeit für Hühner, also eine Zeit in der traditionell ein paar mehr Eier anfallen und vorhanden sind. Was tun? Wahrscheinlich haben auch hier pfiffige Vorfahren dann Eier versucht in einer Salzlake haltbar zu machen, oder Sie haben es vielleicht über andere Wege überliefert bekommen.

Halloren / Salzsieder Zunft

Die Halloren, Mitglieder der Salzsieder Zunft, hingen ihre Eier in die siedende Salzsohle (Luft), um sie dann in der Mittagspause, oder nach getaner Arbeit, mit einem Bier zu genießen, zusammen mit Wurst, Brot und Gurken. An diesen Traditionen und Geschichten des Salzwerkes, wird heute noch im Technisches Halloren- und Salinemuseum, in Halle, erinnert.

 

Tradition zu Ostern

Viele Ostertraditionen stehen in engem Zusammenhang mit dem Frühling, einer Zeit in der das Leben wieder beginnt, die ersten Pflanzen sprießen und der Landwirt / Bauer sich anfängt mit dem Bestellen seiner Felder zu beschäftigen. Alles in allem eine Zeit der Fruchtbarkeit, in der das Leben wieder Fahrt aufnimmt und alles wieder aus dem Winterschlaf erwacht.

Noch heute ist das essen von Soleiern in vielen Regionen Deutschlands, zu Ostern und den Ostertagen, ein Ausdruck dieser fruchtbaren und wiedererwachenden Zeit. Natürlich auch die des Fastens, welche zu Ostern endet und wieder geschlemmt werden darf,

 

Haltbarkeit von Soleiern

Hierzu gibt es verschiedene Ansichten. Die einen sagen bis zu 5 Tagen, andere gehen da schon mal eher von 4 Wochen und mehr aus. Unstrittig ist allerdings, dass sich nach fortschreitender Zeit ein Schwefelgeruch und Geschmack ausbreitet. Diese ist meistens nicht mehr lecker, noch schön. Grundsätzlich sind Soleier auch noch nach einigen Monaten noch genießbar, denn Salz macht haltbar. (Finde mehr heraus in unserer Kategorie „haltbar machen“ und „selber machen“

 

Soleier selber machen – Rezepte

» Zu unseren Rezepten: Soleier selber machen
» Zu unseren Rezepten: schnelle Soleier selber machen // falsche Soleier selber machen

 

 

Soleier gehören zur Kneipenkultur / Hungertum dazu

Soleier gehörten lange Zeit zu dem Kneipenbild schlecht hin, einfach dazu. Es war Gang und gäbe, dass zwischen dem xten Bier und kleinem Kurzen, eben eine Kleinigkeit für die „Grundlage“, gegessen wurde. So entstand das sogenannte „Hungertum“. Kleine Vitrinen auf dem Tresen, ähnlich der heutigen Kuchenauslage, nur mit kleinen deftigen Gerichten wie Rollmöpse, Schmalzbrote, Soleier, Frikadellen und Mettwürstchen für die Gäste und ihrem kleinen Hunger zwischen durch. Viele von uns kennen dieses Bild noch.

Heute sind Soleier eher wieder ein traditionelles Gericht in vielen Regionen Deutschlands, welches aber dank pfiffiger Köche eine Renaissance erlebt und den Weg zurück in manches Restaurant findet.

Redaktion: bp
Bildnachweis: #113700595 ©Björn Wylezich

Bjørn

Autor, Unternehmer, IT-Spezialist, Hobby-Selbstversorger, Organisator, der Denker, Fotograf, Webdesigner Lieblingsthemen: Garten, Vorräte, selber machen, Kompost
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