OsternTraditionen, Rituale und Feiertage

Die Tradition Ostern

andere Namen Osterfest, Auferstehung Jesu Christi
Wann genau zwischen dem 25.03 – 25.04
Kategorie Bräuche, Feiertage, Feste

Beschreibung: Die „Tradition Ostern“

Die „Tradition Ostern“ wird in der Regel aus dem Christentum hergeleitet. Dort feiert man mit dem Osterfest die Auferstehung Jesu Christi. Laut Neuem Testament ist Jesu Christi in einer Pessach-Woche auferstanden, so dass Ostern in Deutschland zu den beweglichen Feiertagen zählt. Wann man in Deutschland Ostern feiert, hängt also vom jüdischen Pessach-Fest ab. Der genaue Termin wird über den Lunisolarkalender bestimmt. In der Westkirche fällt Ostern stets auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.

Angelehnt an den gregorianischen Kalender bedeutet dies, dass man Ostern in Deutschland frühestens am 22. März und spätestens am 25. April feiert. Nach diesen Daten richten sich auch die übrigen Festtage rund um Ostern, wie der Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt oder Pfingsten. Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag gelten mittlerweile als gesetzliche Feiertage, lediglich beim Gründonnerstag beließ man es bei einem klassischen Arbeitstag.

 

Die „Tradition Ostern“ hat viele Bräuche und Rituale hervorgebracht

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich zudem zahlreiche Bräuche und Rituale entwickelt, die mit dem Osterfest in Zusammenhang stehen. Vom Osternest, das vom Nachwuchs gesucht wird und neben Süßigkeiten mit bunt bemalten Ostereiern gefüllt ist, hat sicher jeder schon gehört. Aber es gibt auch andere Traditionen und Bräuche rund um Ostern. Einige davon stellen wir im Folgenden kurz vor:

  • Zweige mit bunt bemalten Ostereiern geschmückt in einer Vase als Osterstrauß arrangieren
  • Ostergebäck meist in Hasen- oder Lammform
  • Verzicht auf das Läuten der Kirchenglocken zwischen Karfreitag und der Osternacht (vor allem katholische Gemeinden)
  • Den Kindern wird das fehlende Glockenläuten damit begründet, dass die Kirchenglocken am Karfreitag nach Rom fliegen, am Ostersonntag zurückkehren und auf dem Weg noch Süßigkeiten für den Nachwuchs versteckt haben
  • Speisensegnung, je nach Region an Gründonnerstag oder Karsamstag – gilt für traditionelle Osterspeisen, wie den Osterschinken, Meerrettich oder Eier
  • In einigen Ländern werden rot bemalte, hartgekochte Eier als Symbol für das neue Leben angesehen

 

Ursprung und Bedeutung von Ostern

Um die Bedeutung und den Ursprung von Ostern zu erfassen, muss man sich ein wenig in der christlichen Welt umsehen. Zunächst gibt es dort die Passionszeit, die sieben Wochen andauert und das Leiden des Jesu Christi symbolisieren soll. Zeitgleich damit findet übrigens auch die Fastenzeit statt. Ab Aschermittwoch beginnt sie und dauert 40 Tage lang an. Sie hat aber im eigentlichen Sinne nicht mit Jesu Christis Leiden zu tun, sondern soll die 40 Jahre des Volkes Israel in Ägypten einerseits und die 40 Tage andererseits symbolisieren, die Jesus in der Wüste verbracht hat.

Mit dem eigentlichen Osterfest geht es am Gründonnerstag los. An diesem Tag gedenkt man dem letzten Abendmahl von Jesu und seinen Jüngern. Am Karfreitag gedenkt man wiederum der Kreuzigung des Sohnes Gottes. Dabei geht der Begriff „Kar“ vermutlich auf das Althochdeutsche „kara“ zurück. Dies bedeutet so viel wie Klage, Trauer oder Kummer.

Ab dem Sonnenaufgang am Ostersonntag hat die traditionell ruhige Stimmung vor Ostern ein Ende. Die Christen beginnen zu feiern. Am Ostersonntag soll das verlassene Grab Jesu Christis gefunden worden sein. Einen Tag später sollen zwei Jünger von Jesus eben jenen als Auferstandenen gesehen haben, so sagt es die Bibel aus.

Über die Bedeutung des Wortes Ostern, das es so nur im deutschsprachigen und englischsprachigen (Easter) Raum gibt, sind verschiedene Thesen im Umlauf. So könnte der Begriff Ostern auf die heidnische Altgermanen-Göttin Ostara zurückgehen und einen germanischen Ursprung haben. Ihre Symbole waren Hase und Ei, die seit dem 16. Jahrhundert auch im deutschen Osterbrauchtum eng mit Ostern verbunden sind.

Allerdings könnte der Begriff Ostern auch von dem indogermanischen Wort „áus“ kommen. Es bedeutet so viel wie glänzen, leuchten oder scheinen. Man könnte damit etwa den Sonnenaufgang am Ostermorgen benannt haben, mit dem ja das eigentliche Osterfest nach der Bibel beginnt.

Ostern ist für die Christen der höchste Feiertag des Jahres, steht sogar noch vor Weihnachten. Es ist die Zeit der Freude und der Feiern, und zwar über 40 Tage lang bis Christi Himmelfahrt. An diesem Termin sollen Jesu und seine Jünger bei einem Treffen von einer Wolke erfasst und gen Himmel getragen worden sein, so die Bibel.

Das Osterfest wird übrigens bereits seit dem Jahre 325 n. Chr. an den Tagen gefeiert, die wir heute dafür kennen. Damals entschied nämlich das Konzil von Nizäa, dass das Osterfest stets am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond stattfinden soll. Als Frühlingsanfang hat man damals wie heute den 21. März gewählt.

Zudem hat man das Osterfest im Laufe der Jahre ausgeweitet. Anfangs wurde es nur an einem Tag gefeiert. An diesem einen Tag gedachte man sowohl dem Leiden und Tod Jesu Christis, als auch seiner Auferstehung und der Himmelfahrt. In der damaligen Osternacht fastete man bis Mitternacht, was als Trauerfasten bekannt wurde. Allerdings begann man bereits ab dem vierten Jahrhundert nach Christi, die Osterfeierlichkeiten zu „heiligen drei Tagen“ zu erklären. Sie reichten von Gründonnerstag bis Ostersonntag. Damals wurde auch erst der zusätzliche Feiertag für Christi Himmelfahrt eingeführt, der seither 40 Tage nach Ostern stattfindet.

 

Germanischer Ursprung von Ostern

Vielfach wird nicht von einem christlichen, sondern von einem germanischen Ursprung Osterns ausgegangen, so dass es sich eigentlich um ein heidnisches Fest handeln soll. Demnach sei die Frühlingsgöttin Ostara Namensgeberin für das heutige Osterfest gewesen.

Diese Göttin ist aber in verschiedenen Quellen nicht belastbar zu erkennen. Sie gilt vielmehr als eine Vermutung von Jakob Grimm. Er fand in einer Mitteilung des Kirchenvaters Beda eine Aussage, die belegte, dass die Angelsachsen den Monat April als Eostur-monath bezeichneten. Diese Bezeichnung sei auf eine heidnische Göttin namens Eostre zurückzuführen und für die Göttin seien stets im April entsprechende Feierlichkeiten veranstaltet worden, hieß es weiter.

Außerdem glaubte Grimm auch in anderen, althochdeutschen Sprachdenkmälern Hinweise auf die Göttin zu finden, so etwa im ôstarun oder im ôstar-mânôth. Damit hätte es eine Göttin auf dem Festland geben können, die eben auf den Namen Ostara gehört hätte. Doch wirklich eindeutig belegt sind diese Aussagen bis heute nicht.

Von daher bleibt auch weiter unklar, wie viel Wahrheit in der Aussage steckt, der Osterbrauch habe tatsächlich heidnische, statt christliche Ursprünge. Trotzdem finden sich eben auch im germanischen Glauben einige Feste, die zum Teil doch sehr stark an Ostern erinnern, was die Bräuche, Traditionen und Rituale angeht. Eindeutig zu klären ist daher der germanische Ursprung des Osterfestes wohl kaum.

 

Autor / Redaktion: bl, bp
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