Ratgeber: Was tun bei Motten im Schrank?
Wer morgens bei der Auswahl der Kleidung für den Tag feststellt, dass die eigentlich gepflegte Kleidung plötzlich Löcher aufweist, sollte genauer hinsehen. Nicht selten sind nämlich Kleidermotten dafür verantwortlich. Ihre Hauptnahrungsquelle sind Textilien jeder Art. Daher können Kleidermotten im Kleiderschrank ebenso auftreten, wie sie das Sofa oder den Teppich angreifen.
Wer dagegen beim Frühstück Machen die Schränke öffnet und von einer fliegenden Motte(nschar) begrüßt wird, der hat mit den Lebensmittelmotten zu kämpfen. Sie setzen sich in trockenen Lebensmitteln wie Reis, Mehl und Co. fest und können zu einer echten Plage werden.
Motten im Schrank sind kein Hinweis auf mangelnde Hygiene
Generell muss Betroffenen jedoch eine Sorge genommen werden: Ein Mottenbefall ist unter gar keinen Umständen ein Hinweis auf mangelnde Hygiene. In den allermeisten Fällen werden Motten nämlich eingeschleppt. Die unsichtbaren Eier sind bereits in frisch gekauftem Mehl oder in der neuen Kleidung enthalten und vermehren sich dann in den eigenen Schränken.
Beim Kauf von Lebensmitteln sollte deshalb auf unbeschädigte Verpackungen geachtet werden. Zusätzlich sollten alle Lebensmittel nach dem Kauf direkt in luftdicht verschließbare Behälter umgefüllt werden. So können nicht auch alle anderen Lebensmittel angegriffen werden. Im Kleiderschrank gilt: Viel Bewegung für die Kleidung macht es Motten unbequem. Das heißt, dass alle Kleider möglichst oft getragen werden sollten, zumindest aber sollten sie regelmäßig gewendet oder anderweitig bewegt werden.
Motten im Schrank – die ersten Schritte
Wer den Mottenbefall im Schrank festgestellt hat, sollte jetzt sofort einige Erstmaßnahmen ergreifen. Kleider sollten umgehend bei möglichst hohen Temperaturen gewaschen werden. Vertragen sie die heiße Wäsche nicht, können sie auch für einige Tage im Gefrierschrank gelagert werden. Hohe und niedrige Temperaturen verträgt nämlich kein Entwicklungsstadium der Kleidermotten. Anschließend sollten die Schränke gründlich ausgewischt werden, wobei sich ein Essigreiniger bewährt hat. Das Auspusten des Schranks mit einem Föhn auf höchster Stufe ist ebenfalls ratsam, da sich Motteneier auch gerne in den Bohrlöchern im Schrank verstecken.
Bei Lebensmittelmotten muss man rigoroser vorgehen, auch wenn es schwer fällt. Sämtliche Lebensmittel, die betroffen sind oder auch nur sein könnten, sollten sofort in der Mülltonne entsorgt werden. Anschließend sind die Schränke ebenfalls zu reinigen und mit dem Föhn auszupusten. Trotzdem wird man mit diesen Erstmaßnahmen nicht alle Motten in allen Entwicklungsstadien vernichten.
Was bringen Pheromonfallen gegen Motten im Schrank?
Vielfach werden dann Pheromonfallen aufgestellt. Sie sollen durch die Absonderung von Sexuallockstoffen Mottenmännchen anlocken und fangen. Allerdings werden ausschließlich erwachsene Mottenmännchen gefangen. Sie können die Weibchen also bereits befruchtet und somit für Nachwuchs gesorgt haben. Darüber hinaus werden nicht alle Männchen erfasst und beim Aufstellen der Pheromonfallen in Fensternähe besteht die Gefahr, dass zusätzliche Männchen von außen angelockt werden.
Die Pheromonfallen sind aber gut geeignet, um Aussagen über die Größe der Mottenpopulation im Schrank treffen zu können. Werden sie auch während der Mottenbekämpfung aufgestellt, zeigt sich anhand der Zahl gefangener Mottenmännchen, ob die Population bereits zurückgeht und die Bekämpfungsmaßnahmen Erfolg haben. Als alleinige Form der Mottenbekämpfung sind Pheromonfallen jedoch nicht geeignet.
Schlupfwespen gegen Motten im Schrank
Wesentlich erfolgreicher sind Schlupfwespen. Die kleinen Nützlinge sind die natürlichen Feinde von Motten und können diese, etwas Geduld vorausgesetzt, endgültig ausrotten. Im Handel werden die Schlupfwespen auf kleinen Kärtchen angeboten. Sie sollten über mehrere Wochen hinweg in unmittelbarer Nähe der vermuteten Mottennester ausgelegt werden.
Sobald die Schlupfwespen ausgewachsen sind und sich vermehren können, werden die Weibchen gezielt nach Motteneiern suchen. Denn sie legen ihre eigenen Eier in den Motteneiern ab, so dass diese von innen heraus zerstört werden. Lediglich erwachsene Motten und Larven können von den Schlupfwespen nicht bekämpft werden, daher sollten sie über mehrere Wochen eingesetzt werden.
Sobald die Schlupfwespen keine Motteneier mehr finden, können sie selbst sich nicht mehr vermehren und sterben entsprechend ab. Das heißt, dass nach der Mottenplage keine Schlupfwespenplage folgen wird.
Mit diesen Maßnahmen wird man die Mottenplage im Schrank wieder los, ohne die chemische Keule zu schwingen, die gerade in Verbindung mit Lebensmitteln ohnehin sehr umstritten ist.
Autor / Redaktion< – bl, bp