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Allgemeine Anforderungen an Pelletlager & Arten von Pelletslager

Die Anforderungen an Pelletlager sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Grund dafür sind die vielfältigen Faktoren, die Einfluss nehmen auf die Qualität der Pellets einerseits und die Sicherheit des Betreibers andererseits. Ideal geeignet sind so genannte Fertiglager, die neben dem eigentlichen Lagerraum auch Einfüll- und Entnahmeeinheit beinhalten. Zudem garantieren die Hersteller absolute Staubdichtigkeit und eine korrekte statische Ausführung.

Zunächst muss geklärt werden, ob das Entnahmesystem des Lagers kompatibel mit dem vorhandenen Pelletkessel ist. Hierfür kann wahlweise der Hersteller des Kessels eine Freigabe erteilen oder der Installateur muss die Kompatibilität gewährleisten.

 

Abstände und Leitungen

Zwischen Lagersystem, Wand und Decke, in einigen Fällen sogar Böden, müssen ausreichende Abstände eingehalten werden. Dieser Abstand variiert in Abhängigkeit von der Montageanleitung und den eingesetzten Kupplungen. Um eine gute Zugänglichkeit der Befüllkupplung für den Pelletslieferanten zu gewährleisten, ist es sinnvoll, einen Abstand zu den Wänden von mindestens einem Meter einzuhalten.

Außerdem sollte auf den richtigen Einsatz von Rohrleitungen und Anschlusskupplungen geachtet werden. Bei ihnen, sowie bei den Schläuchen haben sich Systeme durchgesetzt, die einen Innendurchmesser von etwa 100 Millimetern aufweisen.

Weiterhin ist zu prüfen, ob eine Absaugung nötig ist. Dies ist abhängig von der Anleitung des Herstellers. Idealerweise sollte bei der Verlegung von Einfüll-, Absaugstutzen und anderen Leitungen auf Umlenkungen und Bögen verzichtet werden. Diese führen beim Füllvorgang nur unnötig zu Abrieb und vermindern so die Qualität der Pellets. Für das Befüllsystem sind ausschließlich Metallrohre zu verwenden, da diese die elektrostatische Aufladung ableiten können.

Wird eine Absaugung nicht notwendig, muss darauf geachtet werden, dass die Treibluft über Fenster und Türen ausströmen kann. Andernfalls kommt es im Lagerraum zu unerwünschten Druckerhöhungen. Sofern eine Absaugung nötig ist, ist darauf zu achten, dass sich in unmittelbarer Nähe des Absaugstutzens ein entsprechender Stromanschluss befindet, der gut zugänglich ist.

 

Einbauten und andere Besonderheiten

Einzelne Pelletlager werden durch die Treibluft aufgeblasen. Es ist daher sicher zu stellen, dass sie während der Volumenausdehnung keine Lampen, Rohre und Co. im Raum beschädigen können. Ferner ist darauf zu achten, dass fest installierte Füllleitungen, die nach außen führen, mit einer Kupplung versehen werden. Diese muss mit einem Deckel verschlossen werden, um einen Austausch der Luft im Lager mit der Außenluft zu vermeiden und damit Geruchsbeeinträchtigungen, sowie Emissionen zu verhindern. Weiterhin sind folgende Punkte bezüglich der Pelletlager zu berücksichtigen:

  • Rohrleitungen regelmäßig auf Undichtheit überprüfen
  • Schwitzwasser an Rohrleitungen darf nicht entstehen
  • Rohrleitungen nie so verlegen, dass sie die Flugbahn der Pellets kreuzen – das Gewebe könnte beschädigt, der Feinanteil der Pellets erhöht werden
  • Gewebe, welches sich an Beleuchtungseinrichtungen anlegt, ist zu vermeiden, da es durch die Hitzeentwicklung beschädigt werden kann
  • Gewebesilos sind so aufzustellen, dass sie sich vollständig entfalten können
  • Entstehen Falten in Gewebesilos, können diese in die eingelagerten Pellets ragen und das Gewebe kann beschädigt werden
  • Der Einblasstutzen ist so anzubringen, dass die eingeblasenen Pellets nur auf verstärktes Gewebe, nicht aber auf die Nähte treffen, die beschädigt werden könnten

 

Anleitungen für Fertiglager

Wer auf ein Fertiglagersystem für Holzpellets setzt, sollte darauf achten, dass spezifische Aufstellanleitungen vorhanden sind. Sofern ein Unternehmen mit der Aufstellung betraut wird, sollten sich Verbraucher von diesem bestätigen lassen, dass alle Bauteile entsprechend der Herstellerangaben aufgestellt, installiert und in Betrieb genommen wurden.

Da es zahlreiche verschiedene Fertiglagersysteme für Holzpellets gibt, ist es zudem wichtig, dass eine gezielte Befüllanleitung vorliegt. Diese ist optimalerweise direkt am Pelletlager anzubringen, so dass der Lieferant sie entsprechend vor der Befüllung einsehen kann.

 

Grundbedingungen für die Aufstellung von Fertiglagern

Um ein Fertiglager für Pellets aufstellen zu können, müssen einige Grundlagen vorhanden sein. Dazu zählen:

  1. Tragfähiger Untergrund als Standplatz (Auslegung für Punkt- oder Flächenlast, je nach Hersteller).
  2. Waagerechter Boden, alternativ Begradigung des Bodens mittels Unterlegmaterial, beispielsweise Stahlplatten.
  3. Luftströmung an der Außenhaut des Gewebes muss gewährleistet sein, dann kann die Aufstellung auch in kellerfeuchten Räumen erfolgen.
  4. Bei erhöhter Kondensatbildung im Aufstellraum muss eine Belüftung des Raums gewährleistet sein.
  5. Bei Gewebelagern darf das Gewebe nicht mit den Kellerwänden in Berührung kommen, dadurch könnten die Pellets Feuchtigkeit aufnehmen.
  6. Befüllrohre, die von außen eingeführt werden, sind vor Feuchtigkeit zu schützen.
  7. Befüllkupplungen müssen eine entsprechende Dichtung aufweisen.
  8. Öffnung in Reichhöhe ist vorzusehen, um Reinigungsarbeiten durchzuführen oder Sackware einzufüllen.

 

Die richtige Größe des Pelletlagers

Bei der Größe des Pelletlagers ist darauf zu achten, dass diese idealerweise den Jahresbedarf an Holzpellets aufnehmen kann. Die Pelletlager sollten möglichst nahe am Heizraum liegen, was bei Neubauten problemlos bewerkstelligt werden kann. Bei bestehenden Gebäuden sind hier einige Umbaumaßnahmen erforderlich. Allerdings können auch Sacksilos und Tanks alter Ölheizungen verwendet werden, um die Pellets zu lagern.

Ab einer Leistung der Pelletheizung von mehr als 50 kW ist es zudem erforderlich, einen eigenen Heizraum einzurichten. Kleinere Anlagen, die typisch für Ein- und Zweifamilienhäuser sind, müssen zwar keinen eigenen Heizraum einrichten, allerdings empfiehlt sich dies, um die Handhabung der Pelletheizung zu erleichtern und deren Sicherheit zu erhöhen.

 

Als Faustformel für die optimale Größe des Pelletlagers hat sich folgende Formel bewährt:

  • Raumvolumen des Lagers in m³ = Heizlast in kW mal 0,9 m³/kW

Geht man von einem Einfamilienhaus und einer Heizlast von 18 kW pro Jahr aus, ergibt sich folgende Berechnung:

  • 18 kW * 0,9 m³ / kW = 16,2 m³

Das Pelletlager sollte also ein Raumvolumen von 16,2 m³ bereit halten, um den Jahresbedarf an Pellets lagern zu können.

 

verschiedene Arten von Pelletlagern

Wer sich für Pelletlager interessiert, der muss sich auch mit den verschiedenen Arten von ihnen auseinander setzen. Dabei gilt, dass im modernen Pelletlager in jedem Fall eine Schrägfläche angebracht sein sollte. Diese nimmt zwar Platz im eigentlichen Lagerbereich weg, sorgt aber dafür, dass die Pellets besser nachrutschen können. Die Schrägflächen lassen sich mit Hilfe von Winkeln gut an den Wänden anbringen. Sie sollten eine Neigung zwischen 40 und 45° aufweisen. Durch die Schrägflächen lassen sich im Schnitt nur zwei Drittel des Raumvolumens des Pelletlagers effektiv nutzen. Deshalb sollte es von vornherein etwas größer geplant werden.

 

Der Pelletlagerraum

Der Pelletlagerraum ist die Lösung für alle Bauherren, die einen freien Kellerraum zur Verfügung haben. Dabei werden die Heizpellets über eine Saugvorrichtung angesaugt und an die Heizung weiter gegeben. Ideal für den Pelletlagerraum sind rechteckige Abmessungen des Raumes, außerdem sollte er zur einfachen Befüllung an eine Außenwand grenzen. Weiterhin ist es wichtig, dass im Pelletlagerraum ein Prallschutz angebracht wird, damit die Heizpellets bei der Anlieferung nicht beschädigt werden. Gut geeignet ist hierfür beispielsweise ein Schrägboden, der in den Boden eingelassen wird.

Für die Größenbestimmung des Pelletlagerraums kann die oben erwähnte Formel zum Einsatz kommen. Besonders wichtig ist, dass der Raum vollkommen trocken bleibt. Die normale Luftfeuchtigkeit im Keller macht den Heizpellets nichts aus, wohl aber feuchte Außenwände, die Feuchtigkeit in die Heizpellets eindringen lassen können. Als Alternative können dann auch Behältnisse aufgestellt werden, etwa Sacksilos oder verzinkte Stahlblechbehälter. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 1.000 Euro aufwärts für ein Lagervolumen zwischen zwei und zehn Tonnen.

Der Pelletlagerraum bietet dabei einige Vor-, aber auch Nachteile. Die wichtigsten sollen hier zusammengefasst werden:

 

 Vorteile

 Nachteile

Ohne zusätzlichen Behälter geringe Investitionskosten (ca. 200 €)

Hohe Staubbelastung möglich
Zufahrt für LKW muss möglich sein

Wartungskosten für den Lagerraum entfallen

Lagermöglichkeit begrenzt
Raum muss vor Feuchtigkeit geschützt werden, da Pellets andernfalls beschädigt werden könnten

Pellet-Restmengen können ebenfalls genutzt werden

Brandschutzbestimmungen müssen eingehalten werden

 

Der Pellet-Erdtank

Auch ein Pellet-Erdtank bzw. ein Pellet-Erdsilo kann als sinnvolle Lagermöglichkeit für Pellets dienen. Diese Lagerräumlichkeiten werden unter der Erde auf dem eigenen Grundstück eingebracht. Es handelt sich dabei um spezielle Kugeltanks, die speziell auf die Pellets zugeschnitten sind. Wer den Erdtank für die Pellets unter der Garagenzufahrt platzieren will, muss jedoch darauf achten, dass die Abdeckungen entsprechend stabil ausgeführt werden. Dies ist mit moderner Technik problemlos möglich, so dass der Pellet-Erdtank auch mit dem Wagen befahren werden kann.

Größter Vorteil der Erdsilos für die Lagerung von Pellets ist der geringe Platzbedarf, im Vergleich zur Lagerung in einem eigenen Pellets-Lagerraum im Haus. Mit im Lieferumfang begriffen sind oftmals Entnahmesysteme, die direkt auf die Erdtanks abgestimmt sind. Dadurch wird der Transport der Pellets vom Erdsilo zur Heizungsanlage sehr einfach. Es ist jedoch auf eine ausreichend hohe Entnahmeleistung zu achten. Bewährt haben sich Kapazitäten, die bei etwa zehn Kilogramm Entnahmeleistung pro Minute liegen.

Nachteilig wirkt sich der Preis der Erdsilos zur Pelletlagerung aus. Denn nicht nur der Erdtank selbst muss gekauft werden, sondern sind auch die Erdarbeiten zu berücksichtigen. Mit einem mittleren bis hohen vierstelligen Betrag ist bei einem Pellet-Erdtank zu rechnen, der zwischen 8.000 und 14.000 Liter Fassungsvermögen aufweist. Wer allerdings gerade ein neues Haus errichtet, für den lohnt sich das Erdsilo sehr gut, denn der zusätzliche Aufwand für die Erdarbeiten ist vergleichsweise gering, da ohnehin eine Baugrube ausgehoben werden muss. Die Vor- und Nachteile dieser Lagermöglichkeit für Pellets, verdeutlicht folgende Aufstellung nochmals:

 

 Vorteile

 Nachteile

Kein Platz im Haus nötig Platz für den Erdtank muss auf dem Grundstück vorhanden sein
Unsichtbare Lagermöglichkeit Installationsaufwand recht hoch
Lagervolumen kann sehr groß ausfallen Kosten für Anschaffung und Einbau vergleichsweise hoch

 

Sacksilo für Pellets

Das Sacksilo, auch als Gewebetank bekannt, ist eine weitere Lagermöglichkeit für Pellets. Diese Sacksilos werden von einigen Herstellern sogar gemeinsam mit dem eigentlichen Heizkessel angeboten, so dass beide Systeme optimal aufeinander abgestimmt sind. Aber auch einzeln können die Gewebetanks jederzeit erworben werden.

Die Lagerung im Sacksilo hält dabei viele Vorteile bereit. So ist der Gewebetank schnell aufgebaut und kann an die individuell vorliegende Raumsituation hinsichtlich Größe und Form optimal angepasst werden. Ebenfalls können die Pellets im Sacksilo absolut trocken und staubfrei gelagert werden, eine Beeinträchtigung der Pellets ist somit nicht zu erwarten.

Allerdings ergeben sich auch Nachteile, so ist im unteren Bereich des Sacksilos ein Auslauftrichter vonnöten. Dieser sorgt dafür, dass weniger Platz für die Einlagerung der Pellets zur Verfügung steht, was sich bei eingeschränkten räumlichen Möglichkeiten negativ auswirkt. Jedoch kann mit Hilfe einer so genannten Auslaufschnecke der Platzbedarf des Sacksilos deutlich verringert werden.

Schon beim Einbau des Gewebetanks ist es wichtig, dass eine Leitung zur Außenmauer des Gebäudes verlegt wird. Das erleichtert nicht nur die Anlieferung neuer Pellets, sondern macht eine ständig erneute Leitungsverlegung im Haus unnötig. Vorteilhaft ist dagegen der günstige Preis der Sacksilos, je nach Größe können die Preise schon im niedrigen vierstelligen Bereich angesiedelt sein, was wesentlich günstiger als bei anderen Pellet-Lagermöglichkeiten ist. Die Vor- und Nachteile sind im Folgenden noch einmal zusammengefasst:

 

Vorteile

Nachteile

Einfach und schnell aufzubauen Mindestplatzbedarf von 200 x 200 cm
Flexibel anpassbar an die räumlichen Gegebenheiten Lagervolumen wird durch den nötigen Auslauftrichter verringert
Niedrige Kosten

 

 

Pellets im Stahlblechtank lagern

Stahlblechtanks sind eine weitere Möglichkeit, Pellets zu lagern. Dabei ist eine trockene, staubfreie Lagerung jederzeit möglich, was in oft feuchten Kellerräumen an sich kaum gewährleistet werden kann. Die Investitionskosten sind vergleichsweise gering, pro Kilogramm Lagervolumen ist mit Kosten von ca. 0,50 Euro zu rechnen. Wahlweise kann der Stahlblechtank für die Lagerung von Pellets komplett zum Einbau erworben werden, er lässt sich, das entsprechende handwerkliche Geschick vorausgesetzt, aber auch in Eigeninitiative umsetzen.

Die Heizungsanlage wird dabei über ein Absaugsystem und Ansaugsonden vorgenommen. Das Fassungsvermögen gängiger Stahlblechtanks liegt zwischen zwei und zehn Tonnen, so dass auch sehr große Lagervolumina zu realisieren sind. Allerdings hängt dies genauso immer vom vorhandenen Platzangebot ab. Insgesamt ist der Platzbedarf für Stahlblechtanks recht groß, da nicht nur die Grundfläche und Höhe berücksichtigt werden müssen, sondern zusätzlicher Platz für die Schlauchinstallationen und den Zugang benötigt wird.

Zudem sollte der Stahlblechtank in unmittelbarer Nähe der Außenwand aufgestellt werden, andernfalls kann die Anlieferung neuer Pellets sich als schwierig gestalten. Eine gute Zugänglichkeit für das Lieferfahrzeug ist dabei ebenso zu berücksichtigen. Die Vor- und Nachteile des Stahlblechtanks als Lagermöglichkeit für Pellets zeigt folgende Auflistung nochmals zusammengefasst:

 

Vorteile

Nachteile

Optimale Fließbedingungen, dadurch geringe Verluste Großer Platzbedarf (mind. 300 x 300 cm)
Staubfreie Lagerung möglich Raum zur Außenwand hin muss vorhanden sein
Lagerkapazität kann sehr hoch gewählt werden Füllstand lässt sich nur schwer überprüfen
Trockene Lagerung auch in feuchten Kellern möglich
Montage in nahezu jedem Kellerraum denkbar

 

Bjørn

Autor, Unternehmer, IT-Spezialist, Hobby-Selbstversorger, Organisator, der Denker, Fotograf, Webdesigner Lieblingsthemen: Garten, Vorräte, selber machen, Kompost
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